Der Sinn des Seins
Gemäss dem beziehungsökologischen Ansatz bildet das Wirken der/des Einzelnen in seinem/ihrem Lebensumfeld eine wichtige Grundlage von Zufriedenheit und letztlich auch von körperlicher und seelischer Gesundheit. Wir fühlen uns wohl, wenn unsere Arbeit, unser Handeln von unserem Umfeld positiv gewertet wird und wenn wir sehen, dass wir in der Lage sind, etwas zu bewegen. So erleben wir uns als wirksam. Doch woran soll sich unser Wirken orientieren?
Es soll nicht nur irgend ein Wirken sein, für welches wir Anerkennung kriegen, sondern auch ein Wirken, das sinnvoll ist, ein Wirken, das zur Erhaltung und zur Steigerung des Lebenswertes und der Lebsensintensität beiträgt. So kommen wir früher oder später nicht umhin, uns zu fragen, wofür wir abmühen bzw. leben und leiden. Hat es einen Sinn? Was ist es, das uns wertvoll erscheint und warum? Meistens ist es ein einschneidendes Lebensereignis (Verlust, Trennung, Unfall, Krankheit oder etwa auch die Geburt eines Kindes oder das Eingehen einer besonderen Beziehung), das uns zwingt, unsere bisherigen Wertvorstellungen zu überdenken und beständigere Werte zu suchen – und unser Leben danach umzustellen. Sinn (von Leben und Leiden) ist eine Hinordnung auf einen grösseren Zusammenhang, welche sich im Lebensvollzug zeigt und eine grössere Zufriedenheit bringt. Diesem person- und situationsbedingten Sinn auf die Spur zu kommen kann ein Ziel der Therapie sein.
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