„Systemisch“ steht in den Natur- und Sozialwissenschaften für die Erkenntnis, dass alle Dinge miteinander in Wechselwirkung stehen und die Welt somit nicht im Nebeneinander isolierter Einzelteile funktioniert und existiert. Nach diesem philosophischem Gedanken richtet sich auch die systemische Psychotherapie. Die systemische Psychotherapie geht davon aus, dass sich Familien und andere Gruppen im gegenseitigen Abhängigkeits- und Austauschverhältnis befinden, welches das Verhalten der einzelnen Mitglieder nachhaltig beeinflussen kann. „Systemische Therapie und Beratung" ist die Sammelbezeichnung für eine bestimmte Art des Denkens und Handelns, welche vor etwa 40 Jahren mit der Familientherapie einsetzte und sich im Laufe der Zeit weiterentwickelte. Dazu kamen Elemente aus der Kommunikationstheorie und des sozialen Konstruktivismus. Der soziale Konstruktionismus legt viel Gewicht darauf, dass Realität nicht das ist, was sie uns zu sein scheint, sondern eine soziale Konstruktion sozialer Akteure. Die systemischen Psychotherapien befassen sich damit, wie Informationen innerhalb einer Gruppe ausgetauscht werden, wer in diesen Gruppen welche Aufgaben übernimmt und wer welche Entscheidungen trifft und treffen kann. Die systemische Therapie eignet sich für Einzelne, Paare, Familien, Gruppen und soziale Organisationen.